An dieser Stelle ein kleiner Ausflug zum Thema Alarmierung der Feuerwehr:
Spätes Mittelalter: Es gab Nachtwächter, die zum Schutze der Bürger Streife gingen und einen Turmwächter der gegen Überfälle und aufkommendes Feuer die Stadt bewachten. Wurde ein Feuer bemerkt, blies der Wächter Alarm und zeigte die Brandstelle bei Tage mit einer roten Fahne, bei Nacht mit einer roten Laterne an, die am Turmumgang in die Richtung des Feuers gehängt wurde. Sodann wurde mit den Glocken Sturm geläutet.
Dienstanweisung für Nacht- und Feuerwächter.
Dies war auch in Neuenstadt so, bis 1831 durch eine Unachtsamkeit genau dieses Türmers die Wachstube Feuer fing und der Turm bis auf den Kranz herunter brannte. Beim Wiederaufbau wurde auf eine Türmerstube verzichtet.
In den Jahren danach wurde Feuerlärm geblasen und ebenfalls mit den Glocken alarmiert.
Dies blieb so bis mindestens 1942. In der letzen Ausgabe des Württemberg-Hohenzollerschen Feuerwehrkalenders wurde in der Statistik für Neuenstadt noch keine Feuersirene aufgeführt. Ob eine eventuell vorhandene Luftschutzsirene auch zur Alarmierung der Feuerwehr genutzt wurde, ist nicht bekannt. Nach Kriegsende gab es keine Sirenen mehr und es wurde in althergebrachter Weise durch Alarmblasen, Glockenläuten und durch eine Telefonkette alarmiert. Hornisten waren Heinrich Schilp und Wilhelm Schukraft. Dies blieb so bis 1956. In diesem Jahr wurde eine Feuermeldeanlage mit drei Meldern und einer Sirene auf dem Stadthaus am Marktplatz installiert. Die Sirene wurde 1975 auf die Kelter verlegt.
1979 folgten die Fahrzeugfunkgeräte und die Funkauslösung der Sirenen über die neu geschaffene Feuerwehrleitstelle in Heilbronn. Die ersten Funkmeldeempfänger wurden beschafft.
Mit dem Umzug 1985 in die Schafgasse wurde eine Einsatzzentrale mit ortsfestem Funkgerät, Telefon und Alarmumsetzer geschaffen. In den Jahren 1989 bis 1999 folgten weitere Melderempfänger, so dass die Abteilung Neuenstadt komplett still alarmiert werden konnte
Auch in den Abteilungen Cleversulzbach, Kochertürn und Stein waren jeweils 10 Geräte vorhanden, um bei Kleineinsätzen nicht mehr mit der Sirene alarmieren zu müssen. 2010 erfolgte dann kreisweit die Umstellung auf Digitale Alarmierung. Für alle aktiven Feuerwehrangehörigen wurden neue Melder beschafft.
Die Einführung einer kreiseinheitlichen Alarm- und Ausrückeordnung folgte im 2 Halbjahr 2010 und hat 2011 mit Einführung der Integrierten Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst einen neuen Qualitätsstandard erfahren.