1951 gibt Kommandant Otto Rank bei der Generalversammlung am 16. März seinen Entschluss bekannt, seine Stellung infolge des Überschreitens der Altersgrenze einem jüngeren Nachfolger abzugeben. Nach einer erregten Diskussion erklärt er sich jedoch bereit, seinen Posten bis zum nächsten Jahr zu behalten, damit die Kameraden Gussmann, Hahn und Herrmann Gelegenheit haben, die Feuerwehrschule in Bruchsal zu besuchen. Sie erhalten von der Stadt einen Zuschuss. Der jährliche Beitrag der Stadt wird von 200 DM auf 300 DM erhöht. Der Ruf nach einer Schlauchtrockenanlage wird laut, damit die Schläuche pfleglicher behandelt werden können. Zwei Vertreter (Feeser, Weingärtner) nehmen an der Gründung des Landesfeuerwehrverbands Württemberg-Hohenzollern in Fellbach teil. Der Kommandant der NSU-Werkfeuerwehr Günther Kobieter prüft den Leitungswasserdruck und gibt theoretische Unterweisungen über den Löscheinsatz, die Brandbekämpfung und das Rettungswesen sowie praktischen Anschauungsunterricht über Bekämpfung von brennendem Öl und über das Verhalten gegenüber elektrischen Leitungen. Im Sommer beschafft die Stadt die meisten beantragten Ausrüstungsgegenstände, die Beschaffung einer Heustocksonde lehnt der Gemeinderat jedoch ab.
Übung am Kocher 1951, Stehend Walter Rank, kniend Otto Murawski.
Das eingerichtete telefonische Alarmsystem funktioniert gut. Es wird eine Abdeckung des Brunnens in der Brunnengasse empfohlen, weil er als einzige größere Wasserentnahmestelle inmitten der Stadt unbedingt erhalten bleiben muss. Auch das Anbringen von Hydrantenschildern und ein Leitungsplan werden gewünscht.
An Einsätzen sind zu verzeichnen:
18.06.1951 Brandhilfe in Kochertürn zur Bekämpfung des Brandes im Gasthaus und landwirtschaftlichen Anwesens von Anton Bertsch. Die Scheune brennt ab. Die Überlandhilfe aus NSU braucht nicht mehr einzugreifen.
Der damalige Kommandant Helmut Hermann, mit dem ich im Vorfeld dieser Chronik ein Gespräch geführt habe schrieb mir folgende Zeilen:
Erinnerung an einen raschen Einsatz vor etwa 50 Jahren.
Plötzlich zur Mittagszeit ein Hilferuf aus Kochertürn! Es brennt lichterloh in Anwesen der Kochtal-Gaststätte… Als FW-Kommandant rief ich einige Kameraden zusammen, die meinen Alarm rasch weiterleiteten. Schnell sammelten sich ca. 10 Männer am Motorspritzenhaus, zuerst unser Maschinist Kurt Feeser. Mein Hilferuf beim Autohaus Bordt für einen Einsatz seines LKW klappte sofort. Die Motorspritze wurde rasch angehängt. Die Feuerwehrkameraden erklommen schnell die LKW-Ladefläche und ich verteilte dort während der Fahrt zum Brandort den einsatzfreudigen Kameraden ihre Einsatzposten. Am Brandort angekommen klappte der eilige Aufbau des Angriffs einwandfrei. Tatsache war, dass die Weckerline der FFW aus Neckarsulm, die gleichzeitig mit uns zur Hilfe gerufen worden ist, erst eintraf, als wir schon mit Wasser am Strahlrohr das Feuer bekämpften. Leider hatte sich der Brandherd schon zu lange zuvor ausdehnen können; ein Löschen der Scheune glückte nicht mehr.
08.11.1951 Brandhilfe in Dahenfeld zur Großbrandbekämpfung. Zwei Scheunen, von Felix Bauer und Fritz Kühner brennen nieder. Das Übergreifen des Feuers auf die nahen Wohnhäuser und Stallgebäude wird verhindert.