Als starke Truppe präsentierte sich die Neuenstädter Feuerwehr mit ihren Abteilungen Neuenstadt, Stein/Kochertürn und Cleversulzbach bei der Jahreshauptversammlung. „Wir haben erstmals die 200 geknackt“, freute sich Kommandant Hartmut Schaffroth und lobte seine Kameraden für „Leistungen, vor denen ich nur den Helm ziehen kann“. Er gab einen umfassenden Bericht zum Jahr 2013 ab.
Demnach rückte die Wehr 63 Mal zu Einsätzen aus und leistete 4900 Arbeits- und Übungsstunden. Zwölf Mal war die neue Drehleiter gefragt. Weniger Brandeinsätzen standen vermehrte technische Hilfeleistungen gegenüber, etwa bei Unfällen auf der Autobahn. Spektakulärste Aktion war der Einsatz an der Grundschule im Juni, als bei einem Schulfest ein Kran kippte und die Aussichtsgondel mit Besuchern in ein Wohnhaus krachte.
Stresstest Bei der Sitzung wurde deutlich, dass dieses Ereignis und verschiedene kritische Stimmen darüber der Neuenstädter Wehr und ihrer Leitung immer noch in den Knochen sitzt. Mit den Aktionen am Unglücksort hätte man den Stresstest bestanden, so Schaffroth. „Sie haben meines Erachtens alles richtig gemacht. Ihre Wehr gehört zu denen, die das gute Erscheinungsbild unserer Wehren prägen“, sagte Reinhold Gall.
Der Innenminister von Baden-Württemberg hatte es sich in seiner Funktion als Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Heilbronn nicht nehmen lassen, an dieser Sitzung teilzunehmen, ohne Uniform wegen der vorangegangenen Termine. Er lobte auch die Jugendarbeit der Neuenstädter Feuerwehr. Dass sie Zulauf hat, war in der Stadthalle offensichtlich.
Die 33 Jungen und zwölf Mädchen nahmen eine lange Tischreihe bei der Versammlung ein. Jugendleiter Tobias Schaffroth berichtete von den vielfältigen Aktivitäten des Feuerwehrnachwuchses. „Ich bitte jeden, Werbung für die Jugendfeuerwehr zu machen, um langfristig den Nachwuchs zu sichern“, sagte er. Die Feuerwehrleute halten sich körperlich durch verschiedene Aktionen fit. So hat ein Team in Mannheim den Titel des „Deutschen Feuerwehrmeisters im Marathon“ errungen. Fachlich lassen sich die aktiven Mitglieder der Feuerwehr durch Lehrgänge weiterbilden.
Beförderung Solche Lehrgänge sind Voraussetzung für eine Beförderung. Vom Feuerwehrmann bis zum Oberbrandmeister wurden bei der Sitzung zehn Beförderungen ausgesprochen. Schließlich wurden langjährige Aktive geehrt. Für 25 Jahre aktiven Dienst in der Feuerwehr erhielten Robert Hassis, Heinz Hofmann, Jürgen Korb, Fridolin Mark, Uwe Messner, Andreas Stahl und Jürgen Uhlmann das Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber vom Land Baden-Württemberg. Die Stadt Neuenstadt ehrte Wolfgang Spindler für 50-jährige Mitgliedschaft und 41 Jahre aktiven Dienst.
Grußworte von Bürgermeister Norbert Heuser, Minister Reinhold Gall und vom stellvertretenden Kreisbrandmeister Uwe Thoma, sowie Dankesworte des Kommandanten beendeten den offiziellen Teil der Jahreshauptversammlung.
von Waltraud Langer, HSt